16.06.2021 18.06.2021
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AMA Film – WOOD AND WATER

Das Spielfilmdebüt des deutschen Regisseurs Jonas Bak feiert am 16. und 18. Juni auf der 71. Berlinale Premiere in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“

Eine Produktion der Trance Films (Frankreich) in Koproduktion mit AMA FILM (Deutschland), unterstützt von der MfG

Vorführtermine in Anwesenheit des Regisseurs Jonas Bak :

·    Mittwoch,16. Juni um 21:45 Uhr, Freiluftkino Hasenheide (Volkspark Hasenheide, 10967 Berlin)

·    Freitag, 18. Juni um 21:45 Uhr, Freiluftkino Pompeji (Laskerstr. 5, 10245 Berlin)

BERLIN, 27. MAI 2021. Die New York Times nannte den Film einen der Höhepunkte des diesjährigen 50. New Directors / New Films Festivals in New York, das vom Museum of Modern Art und dem Film at Lincoln Center organisiert wurde. Das kulturübergreifende, einfühlsame Spielfilmdebüt WOOD AND WATER des deutschen Regisseurs Jonas Bak ist diesen Samstag, den 29. Mai, in der Online-Pressevorführung zu sehen und am Mittwoch, den 16., und Freitag, den 18. Juni läuft der Film in Berliner Freiluftkinos beim Summer Special der Berlinale 2021 in der Sektion Perspektive Deutsches Kino.

In WOOD AND WATER tritt Anke (gespielt von der Mutter des Regisseurs, Anke Bak) in den Ruhestand und freut sich auf ein Wiedersehen mit ihren Kindern in den Sommerferien an der Ostsee, dort, wo sie als junge Familie gelebt haben. In letzter Minute muss ihr Sohn Max, der nach Hongkong ausgewandert ist, wegen politischen Protesten seine Reise absagen.

In der Leere des Ruhestands, allein in ihren vier Wänden, fasst Anke den Entschluss, nach Hongkong zu fliegen, um ihren Sohn zu sehen. Während Max noch auf Geschäftsreise ist, quartiert sie sich in seiner Wohnung ein und bewegt sich behutsam durch die rätselhafte neue Welt. Gespräche mit Fremden lassen Anke allmählich ankommen. Sie trifft eine junge Frau, die traurig ist, weil sie Hongkong verlassen muss, begleitet den Concierge aus Max’ Wohnhaus zum Essen und zum Tai Chi, trifft einen Psychiater, einen Wahrsager und einen Sozialaktivisten. Durch die Begegnungen und das Erleben der Stadt kann sie lange aufgebaute Barrieren überwinden und sich freimachen für ein neues Kapitel ihres Lebens.

Bewusst entschleunigt und meditativ, ist der Film auch ein persönlicher Liebesbrief des Regisseurs an seine Mutter, ganz im Sinne von Chantal Akermans NEWS FROM HOME. Regisseur Jonas Bak erklärt: „Die Idee des Films basiert lose auf der biblischen Geschichte vom verlorenen Sohn, erzählt aus der Perspektive der Mutter und geleitet von ihren Erinnerungen an ihre Vergangenheit und eine Liebe, die alle Eltern für ihre Kinder empfinden. Meine eigene Mutter spielt die Hauptrolle, und wie so viele junge Menschen habe ich bei der ersten Gelegenheit meine Sachen gepackt, um mein eigenes Ding in der Welt zu drehen, ohne dass es mir am Anfang bewusst war, wie sehr sie mich vermissen könnte. Wood and Water ist für mich ein Porträt der Einsamkeit (unserer Einsamkeit und der, die wir anderen zufügen), der Sehnsucht und der Konsequenzen von Distanz.“

Der Film ist auch ein ästhetisches und philosophisches Projekt für Bak, der die Bedeutung des geduldigen Wahrnehmens betont, welche das langsame Kino in einer zunehmend gehetzten digitalen Welt fördert. Mit Hilfe der poetischen Aufnahmen von Alex Grigoras und der Musik von Brian Eno hat Bak einen höchst atmosphärischen Spielfilm voller Details geschaffen. Er fährt fort: „Stellen Sie sich ein langes, tiefes Ein- und Ausatmen vor; am Anfang nehmen Sie die Sorgen, die Einsamkeit, die Erinnerungen und die Leere des Rückzugs, den die Mutter erlebt, in sich auf, und sobald wir die Straßen Hongkongs betreten, befreien sie sich davon und machen sich auf den Weg, lassen sich auf eine neue Welt und ihre Charaktere ein und finden Ruhe und einen Hauch von etwas Positivem. Dieses Gefühl der Ruhe möchte ich durch formale Mittel erreichen: langsames Tempo, ruhige Bilder und subtiles, aber ausdrucksstarkes Sounddesign. Für mich ist der Film auch eine Übung im Sehen, in der Aufmerksamkeit und im Entdecken der kleinen, schönen Besonderheiten des Alltäglichen.“

Jonas Bak lebt zur Zeit im Schwarzwald und wurde 1985 in Konstanz geboren. Er studierte Filmregie am Edinburgh College of Art, bevor er 2015 nach London und 2018 nach Hongkong zog, um dort als freier Filmregisseur und Kameramann zu arbeiten. Er hat zwei Kurzfilme geschrieben und inszeniert, WANDERDRACHEN (2016) und ONE AND MANY (2017), die beide auf internationalen Filmfestivals wie Molodist, Curtacinema Rio de Janeiro und Pacific Meridian gezeigt wurden. WOOD AND WATER (2021) ist sein erster Spielfilm und wurde von Trance Films und AMA FILM koproduziert und durch die Postproduktionsförderung der MFG Baden-Württemberg unterstützt.