15. Juli 2021 , Stuttgarter Zeitung
Die Planer des neuen Stadtquartiers konkretisierten in der Sitzung des Bezirksbeirats ihre Vorstellungen für das neue Quartier auf dem Rosensteinareal.
S-Nord – Die Maker City auf dem Rosenstein-Areal soll weitgehend autofrei werden. „Aber wie soll das gehen, falls dort die Interimsoper, die 1200 Mitarbeiter hat, errichtet wird“, wollte Bezirksbeirätin Aynur Karliki (die Fraktion) in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats Stuttgart-Nord wissen. Und ihr Kollege Ralph Wöhrle (Grüne) vertrat die Ansicht, dass es auf dem Areal auch „erlebbares Wasser“ geben sollte.
Die ASP-Architekten, die den Wettbewerb für die Entwicklung des Quartiers gewonnen haben, stellten gemeinsam mit dem Amt für Stadtplanung und Wohnen die Weiterentwicklung des Teilgebiets C 1, der Maker City, vor. Ihre Antwort auf die Frage von Aynur Karliki: Geplant sei kein autofreies, sondern ein autoarmes Quartier mit insgesamt rund 500 Stellplätzen für Bewohner und Gewerbetreibende. Wer im Quartier leben wolle, wisse, dass er sich auf das Mieten von Autos einstellen müsse. Das Thema „erlebbares Wasser“ halten die Planer für problematisch: Vorgesehen sei lediglich eine Mulde mit Wasser.
Zu den wesentlichen Punkten der Planung gehört es, den Verkehr im Quartier zu reduzieren und ihn bereits vor dem Quartier abzufangen. Außerdem soll der Artenschutz gewährt sowie Ausweichflächen für den Verein Stadtacker und die Ateliergemeinschaft Bauzug 3YG zur Verfügung gestellt werden. Der Verein Stadtacker soll 2024 in den südlichen Bereich des Areals Richtung Pragfriedhof ziehen und dort dauerhaft bleiben. Auch wird es Raum für Spiel, Sport und Bewegung geben. Entstehen soll ein „produktives Kreativquartier“, dessen Anker die Wagenhallen mit ihren Künstlern sind. Das Quartier, als dessen Mitte der Wagenhallenplatz geplant ist, soll 70 Prozent neue Wohnformen und 30 Prozent Produktion und Gewerbe bieten. „Es soll ein Quartier der kurzen Wege entstehen, das von der Durchmischung lebt. Erd- und Dachgeschosse können eventuell für Kunst und Kultur genutzt werden“, sagte ASP-Architekt Cem Arat und stellte fest, dass eine große Herausforderung für die Planer das Zeitfenster ist: Denn die Maker City ist auch ein Projekt der Internationalen Bauausstellung (IBA) 2027. Bis dahin muss sie fertig sein.
Auf der gesamten Fläche gibt es 300 Bäume. 150 sollen gefällt und durch 400 neue Bäume ersetzt werden. Die imposante Weide auf dem derzeitigen Gelände des Vereins Stadtacker ist Opfer des vergangenen Sturms geworden. Das Zugeständnis an Ralph Wöhrles Forderung nach erlebbarem Wasser: Es soll geprüft werden, ob sich der Wegfall der Weide auf dem Stadtacker durch Wasser kompensieren lässt.