25. September 2019 , Pressestatement
Im Kulturschutzgebiet Wagenhalle treffen Kunst und experimentelle Architektur auf nachhaltige und urbane Gärtnerei. Nach der Entscheidung im Internationalen Städtebaulichen Wettbewerb Rosenstein können nun die Planungen für seine zukünftige Gestaltung konkreter werden. Mit einem nun vorgestellten Arbeitspapier legen die KünstlerInnen und Kulturschaffenden der Wagenhalle und des Stadtackers ihr Konzept für eine innovative Entwicklung des Areals vor.
Parallel zum Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik 2019 haben die KünstlerInnen und Kulturschaffenden des Kulturschutzgebiets der Stadt Stuttgart (vertreten durch Herrn Pätzold, Referat Städtebau, Wohnen und Umwelt) und der Internationalen Bauausstellung IBA 2027 (vertreten durch Herrn Andreas Hofer) ein Arbeitspapier für eine innovative Entwicklung des Wagenhallen-Areals übergeben.
Mit „Transformation C1/C2“ haben der Kunstverein und der Stadtacker eine Broschüre erarbeitet, in welcher sie ihre Vision für eine weitere Entwicklung des Wagenhallen-Quartiers darstellen. Diese baut auf bereits etablierte Strukturen und fördert vorhandene Potenziale – um so ein nachhaltiges Kreativquartier entstehen zu lassen. Damit präsentieren sie ein schlüssiges Konzept und eine Alternative zu den Plänen einer Interimsoper auf diesem Gelände.
Für die programmatische Entwicklung eines zukunftsfähigen und nachhaltigen Stadtquartiers haben sie fünf Bereiche definiert: Kunst, Architektur, Ökologie, Wissenschaft und Bildung. Zusammen mit bestehenden und neuen Projekt- und Kooperationspartnern planen der Kunstverein und der Stadtacker das Areal entlang dieser Themen sukzessive und bedarfsorientiert zu transformieren.
Ziel ist es, sich weiterhin aktiv an der Entwicklung des Rosensteinquartiers zu beteiligen, aufzuzeigen, was auf dem Areal der Wagenhalle über viele Jahre entstanden ist und die sich daraus ergebenden Chancen für Stuttgart und die Region zu betonen. Denn hier kann ein Stadtteil entstehen, in dem schon in naher Zukunft erprobt wird, wie die Stadt von morgen aussehen soll und wie sich das Leben darin gestaltet. Die Belobigung durch die Jury des Deutschen Städtebaupreises 2018 für das „Kulturschutzgebiet Wagenhalle / Container City“ und die Ergebnisse des Internationalen Städtebaulichen Wettbewerbs Rosenstein zeigen die Bedeutung der jüngsten Entwicklungen auf diesem Gelände.
Schon jetzt findet man in der Container City, welche ursprünglich als Ausweichquartier für die KünstlerInnen und Kreativen der Wagenhalle geschaffen wurde, außergewöhnliche Architektur und Kunst, sowie Produktionsstätten für kreatives Handwerk. Robin Bischoff: “Das große Interesse der TeilnehmerInnen des Bundeskongresses am Kulturschutzgebiet und die diskutierten Ideen zeigen, dass Stadtentwicklung heute anders funktionieren kann. Wir brauchen dringend mutige Räume, wo wir neue Formen von Arbeiten, Wohnen und Kultur ausprobieren können”.
Stillstand jedoch ist für das Kulturschutzgebiet nicht vorgesehen. Deshalb fordern die KünstlerInnen und Kulturschaffenden hier ein Experimentierfeld für neue Baukultur, nachhaltige Stadtentwicklung, üppige Gärten, freie Kunst und schwäbische Kreativität zu schaffen. Denn nur so kann die Wagenhalle als Inkubator für das neue Wagenhallen-Quartier wirksam werden.