Kulturvermittlung

Der Kunstverein Wagenhalle versteht sich als lernende Organisation. So befinden wir uns inmitten eines Prozesses der strategischen Verankerung der Vermittlung und kulturellen Teilhabe in unserer Struktur und im Programm. Konkret sollen die individuelle und kollektive Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur gefördert, die aktive Mitgestaltung angeregt und Menschen auf diese Weise für kulturelle Angebote begeistert werden.

Kulturelle Teilhabe soll im KVWH nicht allein theoretisch gedacht, sondern gemeinschaftlich, inklusiv und vor allem praktisch umgesetzt werden. Als multidisziplinäre Produktionsstätte mit über 100 Ateliers steht bei uns die Praxis im Fokus. In den Ateliers, Werkstätten und Studios arbeiten bereits etablierte Künstler:innen neben jenen, die noch am Anfang ihrer künstlerischen Karriere stehen, und gestalten gemeinsam mit ihrem kreativen Engagement einen einmaligen Raum für Kunst und Kultur. Was hier produziert wird, ist anschließend in Ausstellungshäusern, auf Theater- und Konzertbühnen in Stuttgart und weit darüber hinaus erlebbar.

Foto 1/2: Alles offen - Tage der offenen Ateliers 2021. Fabian Brose, Fabian Kühfuß, Clair Bötschi & Christoph Wetzel nehmen Besucher:innen mit auf ihren performativen Spaziergang durch das Kulturschutzgebiet. ©Atelier Orodaro
Foto 1/2: Alles offen - Tage der offenen Ateliers 2021. Fabian Brose, Fabian Kühfuß, Clair Bötschi & Christoph Wetzel nehmen Besucher:innen mit auf ihren performativen Spaziergang durch das Kulturschutzgebiet. ©Atelier Orodaro
Foto 2/2: Neben Walking Acts bietet dundu auch regelmäßig Workshops an. Bei Puppet Thinking wird in einem dreistufigen Prozess eine gemeinsame Reise der Co-Creation mit Puppenbau, Puppenanimation und Regie/Storytelling durchlaufen. Die Teilnehmer:innen bauen aus einfachen Objekten und alltäglichen Materialien eigene Figuren, die sogenannten Mini-WEs. ©Atelier Orodaro
Foto 2/2: Neben Walking Acts bietet dundu auch regelmäßig Workshops an. Bei Puppet Thinking wird in einem dreistufigen Prozess eine gemeinsame Reise der Co-Creation mit Puppenbau, Puppenanimation und Regie/Storytelling durchlaufen. Die Teilnehmer:innen bauen aus einfachen Objekten und alltäglichen Materialien eigene Figuren, die sogenannten Mini-WEs. ©Atelier Orodaro

Einen Einblick hinter diese Kulissen gewähren wir bei den jährlich wiederkehrenden Tagen der offenen Ateliers. Diese sind neben der Sommerfestivals auf den Außenflächen in der Container City/Kulturschutzgebiet unsere Schaufenster für die breite Öffentlichkeit und ziehen stets ein heterogenes Publikum von kunst- und kulturinteressierten Personen, aber auch Bewohner:innen der anliegenden Stadtteile an. Mit begleitenden Ausstellungen, Performances, Konzerten, Kinder-Kreativ-Workshops und temporären Installationen können unsere Künstler:innen ihre aktuellen Projekte zeigen und gleichzeitig Besucher:innen zum Zuschauen, Mitmachen und zum Verweilen einladen.

Über diese Veranstaltungen hinaus bieten wir Führungen an interessierte Gruppen von Privatpersonen, wie auch Mitarbeiter:innen und Mitglieder anderer Kunst- und Kulturinstitutionen an.

Weitere Informationen dazu gbt es hier

Kooperationen

Der Projektraum des Kunstverein Wagenhalle steht seit Herbst 2020 für zahlreiche Kooperationen mit Institutionen aus Kultur, Politik, Stadtentwicklung und Bildung zur Verfügung. Daneben fanden bereits spartenübergreifende Kooperationen, bspw. mit verschiedenen Klassen der Akademie der Bildenden Künste, der Jugendkunstschule Stuttgart und mit dem Masterstudiengang Stadtplanung der Hochschule für Technik statt. Aktuell ist eine Projektwoche im Rahmen des Projekts „Walls of Vision“ mit Workshops für Grundschulkinder gemeinsam mit Haus 49 und Dr. Hans Riegel Stiftung geplant.

Mit solchen Projekten fördern wir nicht nur den künstlerischen Nachwuchs, sondern sind wichtige Impulsgeber in unserem Stadtteil. Diesen Status wollen wir als Institution erhalten und perspektivisch Brücken in das neu entstehende Rosensteinquartier zu anderen Kunst- und Kulturinstitutionen sowie sozialen Einrichtungen bauen.

Studierende des M4_LAB der HfT Stuttgart mit ihrem transdisziplinären Forschungsprojekt
Studierende des M4_LAB der HfT Stuttgart mit ihrem transdisziplinären Forschungsprojekt "Labor Nordbahnhof" zu Gast beim Sommerfestival 2021; Foto: ©Ferdinando Iannone

Kunst- und Kulturproduktionen

Mit unseren Eigenproduktionen, den (Kunst-)Projekten und Aktionen unserer Mitglieder wie auch mit Kooperationen und Gastspielen bietet der Kunstverein Wagenhalle aktuellen gesellschaftlichen Themen eine Bühne.

Insbesondere die am Kunstverein ansässigen Künstler:innen sind maßgeblich in der kulturellen Teilhabe und Bildung tätig. Einige arbeiten in der Kunsterziehung an Schulen und Akademien, sind bei Kooperationen beteiligt oder entwickeln eigenständig Projekte in diesem Feld. So wird eine Vielfalt gefördert, die Menschen ganz unterschiedlichen Alters verschiedene Vermittlungsarbeiten anbieten. Von Kinderworkshops und Arbeiten mit Schulklassen, über Kooperationen mit Studierenden, hin zu Tanzen mit Senior:innen. In den folgenden Fotos gibt es einen kleinen Einblick in das vielfältige Vermittlungsprogramm und Engagement unserer Künstler:innen.

Foto 1/3: Justyna Koeke kollaboriert mit der befreundeten Choreografin Lisa Thomas und ihrem Team an interessierten Seniorinnen. Dabei handelt es sich um Tanzen in auffälligen Kostümen zu feministischen Themen. Koeke und Thomas verbinden in ihrer Arbeit feministisch-politischen Aktivismus mit Leichtigkeit, Humor und Freude. Foto: ©Ferdinando Iannone
Foto 1/3: Justyna Koeke kollaboriert mit der befreundeten Choreografin Lisa Thomas und ihrem Team an interessierten Seniorinnen. Dabei handelt es sich um Tanzen in auffälligen Kostümen zu feministischen Themen. Koeke und Thomas verbinden in ihrer Arbeit feministisch-politischen Aktivismus mit Leichtigkeit, Humor und Freude. Foto: ©Ferdinando Iannone
Foto 2/3: Stephan Köperl bietet Kindern beim Container City Festival 2022 die Möglichkeit aus Holz ihr eigenes Kunstwerk zu bauen. Neben diesem Kinderworkshop fanden noch zahlreiche weitere statt. Hierbei können Kinder den Umgang mit verschiedenen Materialien und Bearbeitungsweisen, wie Filz, Ton, Lehm, Druck, Gips, erlernen und ihre Ideen kreativ umsetzen. Foto: ©Atelier Oradoro
Foto 2/3: Stephan Köperl bietet Kindern beim Container City Festival 2022 die Möglichkeit aus Holz ihr eigenes Kunstwerk zu bauen. Neben diesem Kinderworkshop fanden noch zahlreiche weitere statt. Hierbei können Kinder den Umgang mit verschiedenen Materialien und Bearbeitungsweisen, wie Filz, Ton, Lehm, Druck, Gips, erlernen und ihre Ideen kreativ umsetzen. Foto: ©Atelier Oradoro
Foto 3/3: Alvaro Garcia, Kristina Michaelis, Clair Bötschi und Mona Ulrich digitalisieren ihr Publikum. Bei dem interaktiven Kunstprojekt, der Greenscreenbar 2022, konnten alle Besucher:innen mitmachen, indem sie mit ihrem Smartphone auf Entdeckungstour durch die Container City gehen konnten. Die Idee dahiner: nicht mehr die Künstler:innen bestimmen die Perspektive und Inhalte, sondern das Publikum selbst. Foto: ©Atelier Oradoro
Foto 3/3: Alvaro Garcia, Kristina Michaelis, Clair Bötschi und Mona Ulrich digitalisieren ihr Publikum. Bei dem interaktiven Kunstprojekt, der Greenscreenbar 2022, konnten alle Besucher:innen mitmachen, indem sie mit ihrem Smartphone auf Entdeckungstour durch die Container City gehen konnten. Die Idee dahiner: nicht mehr die Künstler:innen bestimmen die Perspektive und Inhalte, sondern das Publikum selbst. Foto: ©Atelier Oradoro

Räume

Für den 450 qm großen Projektraum können Produktionen und Projekte von KVWH-Mitgliedern, von externen Kunst- und Kulturschaffenden, Institutionen und Autodidakt*innen, also im Grunde von jeder/m über ein offizielles Formular auf unserer Homepage eingereicht werden. Über die Zusammenstellung des Programms und Projektbudgets entscheidet das spartenübergreifende Projektraumgremium. Dabei sind den Sparten jährliche Zeitkontingente zugeteilt, um die Vielfalt der Veranstaltungen und die Ausgewogenheit des Programms zu gewährleisten. So finden auch Projekte mit wenig Budget bei uns ihren Platz.

Für andere Nutzungen stehen weitere Räume  zur Verfügung. Das ‚TOR5‘ dient mit seinen 80m² als Workshop-, Ausstellungs- und Besprechungsraum und ist darüber hinaus für die öffentliche Nutzung mietbar. Die Space-Sharing Container BRUNO und TAUT (Temporary Artists Utopia Tool) stehen für Arbeitsnutzungen, Ausstellungen und Arbeitsgruppen zur Verfügung und bieten so einen Ort der nicht kommerziellen Nutzung.

Vision

Der Kunstverein wird sich in ein paar Jahren in einem komplett veränderten Viertel, mit vielen neuen Nachbar:innen, Institutionen und Firmen wiederfinden. Schon heute setzen wir uns mit dieser zukünftigen Situation auseinander und bereiten uns perspektivisch darauf vor. Der Kunstverein Wagenhalle soll auch in dieser neuen Umgebung ein Ort der Kunstproduktionen und kulturellen Teilhabe bleiben und vermehrt offene Zugänge zu Kunst und Kultur schaffen.

Ausschlaggebend für diesen gezielten Impuls ist das Zentrum für kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg.  Die Förderung durch das „Weiterkommen!“-Programm führte zur Gründung einer Arbeitsgruppe im Verein, die sich der gezielten Umsetzung dieser Vision widmet. Auch die Anerkennung und Förderung von LAKS als soziokulturelles Zentrum seit Sommer 2022 bestärkt uns in diesem Vorhaben. Mit einer gestärkten Kommunikation nach Außen und unkonventionellen Vermittlungsformaten wird das Vorhaben in Zukunft umgesetzt. So werden wir zu einem Ort der Kohäsion und kulturellen Vielfalt im Stuttgarter Norden.