Film Kunst Fest
Do., 06. Juli -
Sa. 22. Juli, 22.00 Uhr
in der Container City
Von Krautrock-Visuals bis zur filmischen Keule
Das Film Kunst Fest hatte sich aus einem Corona-Film-Klub heraus entwickelt. Etwa 25
Filmemacher*innen zeigten sich via bei Zoom ihre neuesten Filme. 2022, als niemand mehr auf
Zoom angewiesen war, kuratierte der etwa 25-köpfige Film-Klub sein erstes Film Kunst Fest, bei
dem ausschließlich Arbeiten von Künstler*innen aus der Wagenhalle gezeigt wurden. Dieses Jahr
öffnen sich die Kurator*innen und stellen ein breit gefächertes Programm zusammen, das sich
zwischen Bewegtbild und Musik bewegt. „Dieser lose Fokus steckt in fast allen
Programmpunkten”, sagt Fabian Kühfuß vom Festival-Team
Den Festivalauftakt bildet am 6. Juli eine Musikfilmrolle und das passende Konzert von Kristina
Arlekinova und Band in der Schachtel. Die Compilation versammelt u.a. Musikvideos von Laima
Adelaide und Duc-Thi Bui, der Stuttgarter Preisträger*innen des Musikvideopreises bei den
Filmfestspielen in Oberhausen, des Franzosen Rémi Richarme mit seinen farbenfrohen animierten
Collagen-Videos sowie vielen anderen aus der Schweiz, Berlin, Leipzig und natürlich Stuttgart.
Außerdem stellt Hitness Club e.V. zum Opening seine performativen Livestreams aus. Die erinnern
an MTV-Shows der 1990er. Ihr Studio bauen die Leipziger*innen im Container Taut auf und
senden während des Film Kunst Fests von dort aus ihre DIY-TV-Shows auf www.hitness.club. Nicht
nur für 90es-Kids! Tags darauf vertont DJ D’dread live den Stummfilm „Menschen am Sonntag”
(1929) von Robert und Curt Siodmak, Edgar G. Ulmer und Billy Wilder.
Am 11. Juli wird der Dokumentarfilm „If Objects could speak” in Kooperation mit dem Linden-
Museum gezeigt: Ausgangspunkt des Films von von Elena Schilling und Saitabao Kaiyare ist ein
keulenförmiges Objekt der Kikuyu, das sich seit 1903 in den Beständen des Linden-Museums
befindet. Die Museumsdatenbank liefert dazu keine zusätzlichen Informationen – was viele Fragen
auslöst: Was genau ist es und wozu diente es? Gibt es heute noch Menschen in Kenia, die es
identifizieren können, und wie denken sie darüber, dass es im Depot einer deutschen
Museumssammlung liegt? Die Filmemacher*innen begaben sich mit Hilfe von Augmented Reality
und einer Filmkamera auf die Spuren des Objekts.
Freitag, 14. Juli, sollten sich Musik-Liebhaber*innen im Kalender anstreichen: Zunächst findet ein
Workshop zu analogen Visuals statt, bei dem Krautrocker Hans-Joachim Irmler Musik macht und
die Stuttgarter Künstlerin Monika Nuber live dazu malt. Die akustischen und visuellen Ergebnisse
gibt es abends beim Konzert im Foyer der Wagenhalle zu erleben.
Die letzte Woche des Film Fests gehört dann ganz der Open-Air-Leinwand: Am Dienstag, 18. Juli
wird der Dokumentarfilm „Land” von Timo Großpietsch gezeigt, der sich mit der Industrialisierung
in der Landwirtschaft beschäftigt und ästhetisch an die Science-Fiction der 1970er-Jahre erinnert –
auch hier spielt Musik eine wichtige Rolle. Den Abschluss bilden am Donnerstag und Samstag
zwei Screenings in Kooperation mit dem Filmwinter und dem Trickfilmfestival (ITFS).
Alle Open-Air-Veranstaltungen beginnen bei Sonnenuntergang gegen 22 Uhr und werden bei
schlechtem Wetter ins Foyer der Wagenhalle verlegt. Weitere Infos zu den einzelnen Veranstaltungen im Veranstaltungskalender.
Eintritt bei allen Veranstaltungen auf Spendenbasis.
Videokollektiv Hitness Club @Taut, im Anschluss Konzert mit UFO SNACKS
„If Objects could speak” von Elena Schilling und Saitabao Kaiyare
Aufführung der Workshopergebnisse @Foyer Wagenhalle
Innerer Nordbahnhof 1
70191 Stuttgart, U-Bahn Pragfriedhof
Deutschland