14.08.2021
Derzeit!
ST–/CAGE Container City, KVwH
Innerer Nordbahnhof 1, 70191 Stuttgart, U-Bahn Pragfriedhof

Der „Käfig“ in der Container City des Kunstverein Wagenhalle ist die Metallwerkstatt und gleichzeitig Präsentationsraum der Arbeiten des Künstlers und Veranstalters Moritz Junkermann. Mit dem Projekt ST–/CAGE schafft er eine Verbindung zwischen diesen beiden Arbeitsbereichen.

An 3 Abenden im Sommer 2021 werden jeweils 3 miteinander mehr und weniger stark verbundene MusikerInnen geladen den Zeitraum von 18 bis 22 Uhr mit professioneller ton- und lichttechischer Unterstützung frei zu bespielen. Die stilistische Bandbreite reicht dabei von experimenteller Elektronik über Ambient, HipHop, Noise, Elektroakustik bis hin zu Singer/Songwriter-artigen Klängen. Dem visuellen Aspekt (Bühnenbild, Licht, aber auch Kostüm) wird große Breachtung geschenkt.

Das Projekt wird gefördert vom Kulturamt Stuttgart und unterstützt vom Kunstverein Wagenhalle. Medienpartner ist das Freie Radio für Stuttgart, in dem die Veranstaltung am 1.7. um 16 Uhr vorgestellt wurde.

ST–/CAGE #2

14. August 2021, 18 – 22 Uhr

Mit Ripit, Dark Matter und PGM 1

Eintritt: 7,- Euro

Zum zweiten Teil der Reihe erscheint das Heidelberger Duo Dark Matter. Seine Existenz gilt als bisher nicht nachgewiesen. Auftritte sowie Veröffentlichungen sind rar wie schwarze Löcher, denn nach derzeitigen Erkenntnissen ist ohnehin nur etwa ein Sechstel der Materie sichtbar und im Standardmodell der Elementarteilchenphysik erfasst.

Das Duo durchbricht mit dynamischer Improvisation die Wahrnehmungsgrenzen und präsentiert die bisher unbekannte Natur der Dunklen Materie als Klangräume durchzogen von zackigen Scratch-Vektoren. Während sich DJ Evil-Moe an den Rotationstellern mit den Satelliten synchronisiert, orchestriert PGM 1 die terrestrische Basis im Spektrum zwischen ätherischen elektromagnetischen Sphären und massiven Klangpulsaren.

Die ungeahnte Masse der skulpturalen Akustik von PGM 1 lenkt Klangwellen ab und konzentriert sie analog zum Gravitationslinseneffekt auf einer Ebene zwischen Klangquelle und Publikum, die zu Mehrfachwahrnehmungen oder Verzerrungen führen kann.

Ripit, alias Nicolas Esterle, beginnt 1995 seine musikalischen Aktivitäten als Black-Metal-Gitarrist. 1998 wendet er sich der radikalen Elektronik zu und entwickelt einen lärmenden, rythmischen und psychedelischen Sound, der auf primitivem Synthesizer-Einsatz basiert. Er entwickelt sich zu einer komplexeren Klangform, die zu mikrochirurgischen Beats und orchestralem Bombast neigt. Er veröffentlichte über 100 Platten auf zahlreichen Labels wie Idiosyncratics, Angstrom, Bruit De Fond, Zhark, Yb70, Solis Kanones, Rexistenz… und tourte mehrmals in Nordamerika und Europa. 2006 gründet er mit TZII das proteanische Projekt Solar Skeletons und 2007 mit dem portugiesischen Dub-Strategen Jonathan Saldanha das konkrete Dub/Mutant Rap-Projekt Fujako. 2016 tritt er dann mit Chouk Bwa & The Ångstromers in Erscheinung, einem Projekt bei dem afro-karibische Voodoo-Polyrhythmen auf basslastige Dub-Elektronik treffen. Außerdem arbeitet er als Live-Sound-Engineer für Bands wie Parade Ground, 1997EV, Prairie und Orphan Swords und als Mastering-Engineer bei Ångström Mastering.

Foto: Thommy West 1/2
Foto: Thommy West 1/2
Foto: Thommy West 2/2
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