Container City, KVwH
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70191 Stuttgart, U-Bahn Pragfriedhof
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Kino-Dokumentarfilm-Abend mit anschließendem Filmgespräch der FilmemacherInnen Eva Knop, Elena Schilling und Saitabao Kaiyare
Gezeigt werden die Filme “If objects coud speak” und “Majubs Reise”
Die Filme widmen sich beide auf ungewöhnliche Weise dem Thema der Kolonialzeit und der Dekolonialisierung. Auf detektivische Weise rekonstruieren die FilmemacherInnen die Vergangenheit und inspirieren mit ihrem Blick so auch aktuelle Debatten in ihrem Feld. Im Anschluss an die Filme werden die RegisseurInnen beider Filme gemeinsam zu ihren Gedanken, Erfahrungen, Fragestellungen und ihrem besonderen Ansatz ins Gespräch kommen. Kuratiert und moderiert wird der Abend von Kristina Arlekinova und Andrea Roggon.
IF OBJECTS COULD SPEAK
Regie: Elena Schilling, Saitabao Kaiyare
In dem Film “If objects could speak” begeben sich zwei junge Filmemacher*innen auf die Suche nach Informationen über ein mysteriöses Objekt aus Kenia: Dieses fristet seit dem Jahr 1903 sein Dasein im Lindenmuseum in Stuttgart, und niemand kann genau sagen, was es darstellen soll, da nur wenige Informationen darüber vorhanden sind. Und dies ist kein Einzelfall, denn die europäischen Museumsbestände bleiben gefüllt mit tausenden Artefakten aus Afrika, die in der Kolonialzeit ihren Weg dorthin gefunden haben. In den Ursprungsländern fehlen sie, aber sie können auch nicht einfach so zurück. Nur ein kleiner Teil wird tatsächlich ausgestellt – ein viel größerer befindet sich in den Kellerbeständen, die mit ihren zahlreichen Gängen und Schubladen eine eigene unbekannte Welt darstellen. Was ist ihre Geschichte, und welche Bedeutung haben sie heute für die Menschen in den Ursprungsländern? Mittels einer 3D-Installation reist das deutsch-kenianische Team durch Nairobi und auch aufs Land, um mehr über das hölzerne mysteriöse Objekt aus Kenia zu erfahren- und begibt sich auf einen fesselnden Roadtrip, um jemanden zu finden, der oder die sich an seine Geschichte erinnern könnte.
Der Film ist eine Co-Produktion zwischen Deutschland und Kenia mit Elena Schilling als deutsche Regie und Saitabao Kaiyare auf der kenianischen Seite. Unterstützt wurde das Projekt dabei von der Filmakademie Baden-Württemberg, der Robert-Bosch-Stiftung, der LBBW, der Hivos Foundation und dem Baruu Collective sowie Docubox East Africa.
MAJUBS REISE
Regie: Eva Knopf
MAJUBS REISE erzählt die Geschichte eines Afrikaners, der in den1930er Jahren im nationalsozialistischen Deutschland gelebt undals Filmstatist gearbeitet hat. In der Kolonie Deutsch-Ostafrikageboren, wurde er im Ersten Weltkrieg Soldat für die Deutschen.Nach Kriegsende, zahlen sie ihm seinen Sold nicht aus. Erbeschließt daraufhin nach Deutschland zu reisen und sein Geldpersönlich abzuholen. Dieser Film erzählt Mohamed HusensGeschichte und die Geschichte der Kolonialfantasien der Deutschen– inklusive der Lücken, die das Archiv offen lässt.