18. Mai 2018 , Stuttgarter Zeitung
Das Kunstwerk heißt „Motorbonk“ ist knallrot und steht auf der Wiese vor dem erst kürzlich eröffneten Stadtpalais. Doch das ist längst nicht alles.
Stuttgart – Ein riesiger roter Trichter entlässt zuerst ohrenbetäubendes Motordröhnen, dann eine Rauchwolke. Beides erfüllt seinen Zweck und lässt Passanten am Stadtpalais innehalten. Für Lärm und Gestank verantwortlich ist ein alter Mercedes-Benz-Dieselmotor. Dieser steckt im Kunstwerk „Motorbonk“ von Künstler Pablo Wendel, das am Dienstag eingeweiht worden ist. Das Ergebnis seiner Arbeit ist nicht nur ein Blickfang, sondern erzeugt auch Strom für einen Teil des Zukunftssalons im Inneren des Stadtpalais.
„Das Kunstwerk steht so symbolisch für die Energiewende und ein neues Mobilitätskonzept“, erklärt die Leiterin des Kulturamts Birgit Schneider-Bönninger. „Wir haben einem gebrauchten Mercedes quasi sein Herz herausgerissen“, beschreibt der Künstler Wendel den Schaffensprozess, der mehrere Monate gedauert habe. Stadtmuseumsdirektor Torben Giese ist froh, Wendels Skulptur ausstellen zu können: „Unser Garten hat ein Kunstwerk gebraucht, das auffällt und in die Zukunft weist“. Wie oft der Motor aber künftig läuft und Strom erzeugt, ist ungewiss: „Wir haben ja keine grüne Plakette“, sagt Giese.