Der Kunstboulevard als Aurazone im Testbetrieb

Um die Kunst- und Kulturproduktion an der Wagenhalle während der Baustellenphase der C1 Maker City zu sichern, ertüchtigt der Kunstverein die Zone vor der Wagenhalle als multifunktionale Produktions-, Begegnungs- und Veranstaltungsfläche.
Die Aurazone im Testbetrieb ermöglicht es weiterhin, auf komprimiertem Raum, Kunst und Kultur zu produzieren und zu präsentieren. Sie schafft eine niederschwellige Schnittstelle von Kunst- und Kulturschaffenden mit der Stadtgesellschaft und testet den Alltagsbetrieb ohne parkende Autos.
Ziel ist es, die Wagenhalle mittel- und langfristig als lebendigen Raum für kulturelle, zivilgesellschaftliche und gemeinschaftliche Nutzungen sichtbar und erfahrbar zu halten. Der Kunstverein bezieht sich bewusst auf den Begriff und das städteplanerische Instrument der Aurazone um auf den hohen Bedarf und die Wichtigkeit von gesicherten Kunst- und Kulturflächen im Außenraum aufmerksam zu machen.
Was ist eine Aurazone?
Als Aurazone wird die Übergangszone zwischen privaten, halböffentlichen und öffentlichen Flächen eines Quartiers bezeichnet. Sie dient als Schnittstelle zwischen dem Inneren von Gebäuden und dem Außenraum und fördert die Interaktion zwischen den Bewohner*innen/Nutzer*innen und dem öffentlichen Raum. Dabei ist sie den Betreiber*innen bzw. Mieter*innen der angrenzenden Innenräume zugeordnet, kann aber spezielle Gestaltungsvorgaben haben, wie eine Pflanzvorschrift, das Unterlassen von Umzäunung o.ä. Der Begriff „Aurazone“ ist im Kontext der Stadtentwicklung relativ neu und im Bebauungsplan für die Maker City als Bereiche um die neu entstehenden Gebäude festgelegt.
Keine gesicherte Aurazone für die Wagenhalle?!
Für die Wagenhalle selbst ist keine Aurazone durch den Bebauungsplan vorgesehen, was die Nutzung und Belebung des Außenraums durch die Kunst- und Kulturprodktion erheblich erschwert und einschränkt. Dabei ist die Nutzung der Flächen vor den Hallentoren und den Neubau-Türen genau die Art von Schnittstelle zwischen privatem und öffentlichem Raum, zwischen Kultur und Stadtgesellschaft, die eine Aurazone vorsieht.
Daher setzt sich das Projekt K A T für die Sichtbarkeit, den Erhalt und die Weiterentwicklung dieser wichtigen Flächen ein. Zudem schafft der Kunstverein durch den Testbetrieb ein Experimentierfeld, das die innovative Idee der Aurazone in der Praxis erprobt und wichtige Erkenntnisse für die städtebauliche Entwicklung sammelt.