6. Dezember 2014, Website Hans Söllner

Das ist ja nun wirklich nichts Neues für mich und wenn es auf dieser Welt und ganz besonders in einem Land wie Deutschland etwas gibt, was der Obrigkeit nicht gefällt und ein Dorn im Auge ist, dann doch wohl kreatives, freiheitliches und demokratisches Denken. Ein absolutes Muss für jede Stadt sollte eine solche Einrichtung sein. Ganz besonders wichtig aber für die Rudolf Steiner Stadt Stuttgart ist es, dafür zu sorgen, dass Künstlerinnen und Künstler ihre Kreativität frei ausleben und leben können, ohne dass irgend jemand bestimmt, was Kunst ist und wann sie statt zu finden hat. Schon alleine deshalb weil es ihrem Ansehen und ihrer Glaubwürdigkeit schadet, nach all dem was in den letzten Jahren in dieser Stadt passiert ist und was sich die Obrigkeit und die Justiz, allen voran ihre Innenminister im Bezug auf Freiheit und Gerechtigkeit geleistet haben. Wen Kunst stört , den stört auch Freiheit, wen Freiheit stört, den stört auch Hautfarbe und Herkunft, wen Hautfarbe und Herkunft stört, den stört das Leben an sich. Sollten wir nicht eher dafür sorgen, dass Menschen egal welcher Herkunft und welche Interessen sie auch immer haben, ihren Gedanken und ihrer Liebe freien Lauf lassen können, damit sie in Frieden und ausgeglichen mit uns und unseren Mitbürgern leben können?

Beschämend finde ich, dass man hier versucht etwas zu regeln, was man nicht regeln kann. Wie immer und überall auf der Welt. Wir sind keine Masthühner oder Mastschweine die man 4 mal am Tag füttert und denen man in 24 Stunden zweimal Tag und zweimal Nacht vorgaukelt, damit sie schneller ihr Schlacht Gewicht erreichen oder noch mehr Eier legen. Wir sind Menschen und zu unserer artgerechten Haltung gehört es, dass wir uns frei entfalten können. Diese Entfaltung findet nicht zwischen 12.00 und 15.00 Uhr statt und auch nicht vor 21.00 Uhr, sondern genau dann, wenn sie da ist. Keine Minute eher oder später. Denn was nutzt es dir wenn du Flügel hast, diese aber nicht benutzen darfst.

Ich appelliere hier heute an die Verwaltung der Stadt Stuttgart und vor allem an die Bevölkerung dieser schönen Stadt, sich dafür einzusetzen, dass Kunst das bleibt, was sie ist. Der nicht regelbare Zustand von Geist, Körper und Seele, der uns zu dem macht was wir sind.
Menschen.

Hans Söllner