3. Mai 2021, Stuttgarter Zeitung

Wo in der Kunst überall entsteht

Die einen hausen in einem kleinen Container, die anderen haben ihre eigene Immobilie: Stuttgarts Künstlerinnen und Künstler arbeiten unter ganz unterschiedlichen Bedingungen. Wir haben uns umgeschaut.

Stuttgart – Das Publikum bekommt Kunst eigentlich immer erst zu sehen, wenn sie bereits vollendet ist. Bis es soweit ist, dass Künstler ein Werk der Öffentlichkeit zeigen, gehen oft Monate oder Jahre voraus, wird überlegt, experimentiert und verworfen, wieder durchgestartet – und manchmal auch verzweifelt. Gerade in Corona-Zeiten ist für die Künstlerinnen und Künstler in Stuttgart das Atelier der wichtigste Anker und Zufluchtsort. Während Museen, Kunstvereine und Galerie geschlossen wurden, war wenigstens hier die Welt noch halbwegs in Ordnung.

Coole Locations und umfunktionierte Fabriken

Aber wo sind überhaupt Stuttgarts kreative Orte? Manche Künstlerinnen und Künstler mögen im heimischen Wohnzimmer arbeiten (müssen), aber in der Stadt gibt es eine große Vielfalt an Ateliers – seien es hier die Prestige-Projekte früherer Zeiten, bei denen die Bewohner auch Bauherren sind, seien es dort die coolen Locations und dazwischen die umgebauten Fabrikgebäude. Wir haben uns umgeschaut, wo die Stuttgarter Künstlerschaft den Pinsel schwingt, hämmert, bohrt und sägt.

Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie, um zu sehen, wo in Stuttgart Kunst gemacht wird!

Die Wagenhallen sind inzwischen Stuttgarts kreatives Herz / Foto: Leif Piechowski
Die Wagenhallen sind inzwischen Stuttgarts kreatives Herz / Foto: Leif Piechowski
Bezahlbar Lange zwangen die Stuttgarter Immobilienpreise die Künstlerschaft, wegzuziehen – etwa nach Berlin. Mit der Sanierung der Wagenhallen hat sich das geändert: Hier ist eine Künstlerstadt erhalten, die Maßstäbe setzt und bezahlbaren Arbeitsraum in großem Stil bietet. Der Quadratmeter kostet zwischen 3,50 und 5,50 Euro / Foto: Leif Piechowski
Bezahlbar Lange zwangen die Stuttgarter Immobilienpreise die Künstlerschaft, wegzuziehen – etwa nach Berlin. Mit der Sanierung der Wagenhallen hat sich das geändert: Hier ist eine Künstlerstadt erhalten, die Maßstäbe setzt und bezahlbaren Arbeitsraum in großem Stil bietet. Der Quadratmeter kostet zwischen 3,50 und 5,50 Euro / Foto: Leif Piechowski
Selbsthilfe Dass es möglich wurde, die Wagenhallen zu sanieren und zu erweitern, verdankt Stuttgart dem Engagement des 2004 gegründeten Kunstvereins. Er hat sich von einer kleinen Initiative zu einem wichtigen Ansprechpartner für die Stadt entwickelt und konnte diese von den Investitionen in die Kunst überzeugen / Foto: Leif Piechowski
Selbsthilfe Dass es möglich wurde, die Wagenhallen zu sanieren und zu erweitern, verdankt Stuttgart dem Engagement des 2004 gegründeten Kunstvereins. Er hat sich von einer kleinen Initiative zu einem wichtigen Ansprechpartner für die Stadt entwickelt und konnte diese von den Investitionen in die Kunst überzeugen / Foto: Leif Piechowski
Nachwuchs Vor den Wagenhallen befindet sich die sogenannte Container-City, in der der künstlerische Nachwuchs günstig arbeiten kann. Die Zukunft des kreativen Areals ist allerdings wacklig / Foto: Lichtblick Max Kovalenko
Nachwuchs Vor den Wagenhallen befindet sich die sogenannte Container-City, in der der künstlerische Nachwuchs günstig arbeiten kann. Die Zukunft des kreativen Areals ist allerdings wacklig / Foto: Lichtblick Max Kovalenko
Preisgekrönt Die Künstlerschaft der Wagenhallen hat das Areal vor den sanierten Hallen zum „Kulturschutzgebiet“ ernannt. 2018 wurde das Konzept sogar mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet / Foto: Lichtblick Max Kovalenko
Preisgekrönt Die Künstlerschaft der Wagenhallen hat das Areal vor den sanierten Hallen zum „Kulturschutzgebiet“ ernannt. 2018 wurde das Konzept sogar mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet / Foto: Lichtblick Max Kovalenko