Das Theatre of the Long Now ist das Versprechen, auf einer Brachfläche in Stuttgart eine mindestens 100 Jahre andauernde Aufführung stattfinden zu lassen. Teil dieser Aufführung sind Wachstumsprozesse, Bauprozesse, soziale, politische und performative Prozesse. Mittels baubotanischen und performativen Eingriffen reagieren die Künstlerinnen Alice Ferl und Stine Hertel mit den Architekt*innen des Bureau Baubotanik auf die Entwicklung der Brache und greifen aktiv in ihren Wachstumsprozess ein. Die Brache als vermeintliche Leerstelle im urbanen Kontext wird so zu einem Handlungsspielraum und Ort kultureller Verhandlung.
Im Theatre of The Long Now gibt es unzählige Beteligte, die den Entwicklungsprozess der Brache beeinflussen und dadurch mitbestimmen. Darunter der Boden, Pflanzen und Insekten, Steine und Mineralien, technische Einrichtungen aus Metall und eine Schildkröte, welche die Langfristigkeit der Zeit verkörpern. Der gewohnte Kostendruck, mangelnde Solidarität und manchmal nicht nachvollziehbare politische Entwicklungen stehen verschiedensten spannenden Wetterereignissen, Inszenierungsformen, überraschenden Kooperationsangeboten und neu gewonnenen Erkenntnissen gegenüber. Dieses Spannungsfeld ist ebenso entscheidenend für den Verlauf der Vorstellung, wie das Durchhaltevermögen verschiedenster Institutionen, die dieser Vorstellung eine Struktur geben. Der weitere Verlauf der Vorstellung ist momentan noch nicht absehbar, da einige Beteiligte ihren Platz noch nicht eingenommen haben, oder noch nicht entdeckt worden sind. Aber dafür ist ja noch etwas Zeit …
Das Theatre of the Long Now ist ein Projekt von Bureau Baubotanik und Ferl+Hertel in Kooperation mit dem Theater Rampe e. V. und dem Kunstverein Wagenhalle e. V.